Zwingenberg. Ja, genau so liebt es Karin Rettig: frau chilled, während "man(n)" arbeitet. In solchen Situationen ist die Partei- und Fraktionsvorsitzende der Zwingenberger Freidemokraten besonders liberal: Während die Herren bei sommerlichen Temperaturen am heißen Grill schwitzen, überträgt die Frontfrau der örtlichen FDP ihre gute Laune auf das Publikum.

Und eben das wiederum war äußerst reichlich erschienen, um - gemäß dem Motto der Partei für den Mittwochabend dieser Woche - beim Grillen zu "chillen". Die aus diesem Anlass eher eng bestuhlte Terrasse des "Bunten Löwen" war sozusagen ausverkauft, zeitweise mussten neue Gäste Warteschleifen drehen, um einen freien Platz zu ergattern. Mit ihrem Barbecue für einen guten Zweck, nämlich die Erweiterung der Kleinkindbetreuung "Zwingenberger Zwerge" des Vereins Pro Kind (wir haben berichtet), landeten die Kommunalpolitiker zweifellos einen Volltreffer.

Reißender Absatz

Und das mit Unterstützung durch den Zwingenberger Gewerbeverein, dessen neuer Vorsitzender Johannes Fischer den Steaks und Bratwürsten - die reißenden Absatz fanden - gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Holger Habich (FDP) ordentlich einheizte. Mit am Grill auch der liberale Bundestagsabgeordnete Dr. Heinrich Kolb, der an diesem hitzigen Arbeitsplatz besonders lange - und offenkundig mit großer Begeisterung - ausharrte:

Der Bundespolitiker aus Babenhausen, der das älteste Bergstraßenstädtchen und den unternehmerischen Mittelstand seit gut zwei Jahrzehnten auf seinen Sommerreisen besucht, beließ es nicht bei einem kurzen Schaukochen mit Wahlkampfcharakter, sondern legte sich, von Sakko und Krawatte befreit, mächtig ins Zeug. Respekt!
Allerorten gute Laune

Ob an der Grillstation, an der Bon-Kasse oder an den Tischen der Gäste - allerorten herrschte gute Laune, dabei hatte doch tatsächlich ein Zwingenberger im Vorfeld der guten Idee versucht, die Veranstaltung madig zu machen. Bei ihrer gewohnt humorigen Begrüßung der Gäste - "Ruhe, die Chefin spricht" - berichtete Karin Rettig von einer Begegnung an einer Zwingenberger Supermarktkasse, wo besagter Mitbürger lautstark kritisierte, dass der Begriff "Chillen" ja wohl die - offensichtlich verwerfliche - Bedeutung von "Herumlungern" habe.

Sei's drum, dann lungern wir eben herum, dachte sich die Freidemokratin tolerant, um am Mittwochabend liberal-aufklärerisch zu erläutern, dass der aus der Jugendsprache stammende Begriff aber auch für Genuss und Entspannung stehe. Und von beidem gab es beim Barbecue unter dem Motto "Wir braten, Sie chillen!" reichlich.

Das genossen übrigens auch der FDP-Landtagsabgeordnete Frank Sürmann und sein Parteifreund Till Mansmann, stellvertretender Kreisvorsitzender der Bergsträßer Liberalen und deren Direktkandidat für die bevorstehende Bundestagswahl.
Im Dienst der guten Sache

Unter den Gästen auch Edeltraud Schröder-Bode, Vorstandsmitglied des Vereins Pro Kind, der vom Barbecue profitieren wird - die FDP finanzierte das Grillgut, der Verkaufserlös kommt der Kleinkindbetreuung zugute. Der Gewerbeverein will die noch nicht zu beziffernde Summe dem Vernehmen nach aufrunden und die gute Sache ebenfalls unterstützen.

Für die nötige Grill-Infrastruktur und den guten Service sorgte Gastronom Karl Eisele mit seinem Team, der die Terrasse des "Bunten Löwe" an diesem Abend gerne in den Dienst der guten Sache stellte.

Über die Stippvisiten der FDP-Politiker bei Zwingenberger Mittelständlern werden wir noch ausführlich berichten.
© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 02.08.2013

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